Methodentage 2023
Vom „Lernen lernen“ übers „Präsentieren“ bis hin zur „GFS“ - am Gymnasium Haigerloch werden zwei Tage lang fächerübergreifende Methoden eingeübt
„Wie und wo recherchiere ich gute Informationen für mein Referat?“ ist nur eine Frage, die Schüler:innen quasi jährlich in unterschiedlichen Fächern immer wieder beschäftigt. Aus diesem Grund gibt es die sogenannten „Methodentage“. Zwei Tage, an denen Methoden von einem Team an Lehrer:innen für Schüler:innen erklärt, reflektiert und eingeübt werden – fächerunabhängig, außerhalb des normalen Stundenplans. Am Gymnasium Haigerloch wurde hierzu das langjährige Konzept in den letzten drei Jahren überarbeitet und neu ausgerichtet. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“ – findet die Schulgemeinschaft.
Während die Fünftklässler:innen entspannt mit einem gemeinsamen Frühstück in den ersten Methodentag starten, lernen sie die beiden Lehrer:innen kennen, mit denen sie bis zu den Herbstferien das „Lernen lernen 1.0“. Jonah und Josias machen sich in den Methodentagen bewusst, wie ihr Arbeitsplatz zuhause aussehen sollte. Mehmet und Lea erfahren, wie oft die neuen Englischvokabeln wiederholt werden müssen, bis sie endlich die letzte „Hürde“ im Gehirn überwunden haben, um ins Langzeitgedächtnis zu gelangen und richtig gelernt sind.
Bei den 10. Klassen geht es auch ums „Lernen lernen 2.0“, aber hier sind die Schwerpunkte des Themas auf die 16-Jährigen angepasst. Annika Fischer, selbständige Sozialpädagogin mit viel Erfahrung auch in der Schulsozialarbeit, kommt als Externe mit den Jugendlichen ins Gespräch, um über deren Stress und Druck zu sprechen und ihnen Strategien an die Hand zu geben, wie sie auch beim Lernen positiv damit umgehen können. Die für die Klassenstufe zuständigen Lehrer:innen leiten die Schüler:innen an, wie sie schwierige Texte verstehen und Strategien für effektives Lernen einüben können.
Mit Korken im Mund deutlich und verständlich zu sprechen, ist eine der theaterpädagogischen Übungen, die die Sechstklässer:innen beim Thema „Präsentieren 1.0“ machen. Ben und Jule finden das irre komisch, aber gleichzeitig helfen ihnen die Übungen beim Sprechen und andere bei ihrer Körperhaltung. Denn natürlich wollen sie ihr Thema vom Schullandheim demnächst eindrucksvoll den anderen präsentieren.
Die Klassen 8 überprüfen Argumente auf ihre Qualität, um möglichst erfolgreich debattieren zu können. Das ist dann „Präsentieren für Fortgeschrittene“ oder „Präsentieren 2.0“, wie das Gymnasium Haigerloch das Modul nennt, um der Schulgemeinschaft den spiralcurriculären Aufbau ihrer weiterentwickelten Methodentage klar vor Augen zu führen. Wer richtig erfolgreich debattiert und Spaß daran hat, kann im Anschluss an die Methodentage bei der „Jugend debattiert“-AG mitmachen und weiterüben. Hier gab es am Gymnasium in Haigerloch immer wieder erfolgreiche Teilnehmer:innen.
Die „Gleichwertige Leistungsfeststellung“ („GFS“), die jede:r Schüler:in ab der Klasse 7 in jedem Schuljahr bis zum Abitur halten muss, beschäftigt deshalb sowohl die Siebtklässler:innen, als auch die Klassen 9. Während die Jüngeren zunächst angeleitet werden, wie sie ein Thema finden, eine Leitfrage formulieren und ihre GFS gliedern, geht es bei den Älteren um die Bandbreite der GFS-Arten: Referat, Kolloquium, Experiment, Exkursion sind nur einige Spielarten. Die notwendigen Verfahrenswege lehren, wie man im Internet verlässliche Quellen erkennt, ein Handout formatiert oder eine gute Powerpointpräsentation macht.
All diese Methoden brauchen die Schüler:innen in jedem Fach ihres Schullebens und darüber hinaus. Aus diesem Grunde nehmen sich auch die Lehrer:innen des Gymnasiums Haigerloch im ersten Quartal des Schuljahres Zeit, diese Methoden mit ihren Schüler:innen fächerübergreifend einzuüben, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Das Konzept dazu gibt es schon seit vielen Jahren und ist in der Zwischenzeit auch weit verbreitet unter den Gymnasien des Landes Baden-Württembergs. Das Haigerlocher Kollegium hat während der letzten drei Jahre den Aufbau und die Abstimmung der Themen neu gestaltet. Ziel ist jetzt eine gewollte Wiederholung und Vertiefung von Themen auf unterschiedlichen Klassenstufen, um den Schüler:innen die Anwendung und den Nutzen der Methoden näher zu bringen und ihnen die Chance zu geben, diese zu verinnerlichen. Der Auftakt ist gemacht und Abwechslung, Spaß und Freude waren dabei nicht zu übersehen!