Gymnasium Haigerloch gestaltet Schule mal anders

Am Gymnasium Haigerloch standen die letzten drei Tage vor den Herbstferien unter dem Motto Schule mal anders zu erleben. Es sollten nicht nur Unterrichtinhalte im Vordergrund stehen, sondern Methoden, außerschulische Lernorte und Soziales standen im Rampenlicht. In jeder Klassenstufe wurde ein vielseitiges Programm umgesetzt.

 In der Unterstufe ging es nach einer 2-stündigen Wanderung für die Klassen 5 auf den Stunzachtalhof in Heiligenzimmern zu Familie Schreiner. Mit allen Sinnen lernen hieß es bei der Stall- und Boxenbesichtigung sowie dem Vortrag zu allem, was man über Schweine wissen muss. Im Weildorfer Wald erlebten die 6ten Klassen einen waldpädagogischen Vormittag mit Revierleiter Andreas Bauer. Die Schüler*innen lernten viel über die Tiere des Waldes, wie beispielsweise das Wildschwein und den Habicht. Außerdem mussten die Kinder ihre Schnelligkeit, Geschicklichkeit, und ihre Konzentrationsfähigkeit bei Spielen unter Beweis stellen. Eine Mini-Stadtführung mit Atomkeller und Schlosskirche wurde zum außerschulischen Lernerlebnis für Klasse 7. Methodisch beschäftigten sich sie fünften Klassen an den anderen Tagen fleißig mit dem Thema „Lernen“, sie erfuhren von den „Zeitmonstern“ und erarbeiteten einen eigenen Wochenplan. Präsentationstechniken und eine Einführung zum Thema GFS standen in Klasse 6 und 7 auf dem Plan.Die Achtklässler lernten mit GPS-Geräten umzugehen, suchten und erstellten selbstständig Caches im Rahmen eines Geocachprojektes. Außerdem übten sie sich in der Kunst des Debattierens und trainierten ihre mündliche Ausdrucks- und Gesprächsfähigkeit. Nach den Wettbewerbsregeln von Jugend debattiert traten am zweiten Tag Klassenteams gegeneinander an und tauschten in Pro-Contra-Manier Argumente aus.In Klasse 9 sammelten die Schüler*innen Erfahrungen bei einem eintägigen Sozialpraktikum in einem Seniorenheim, einer Behindertenschule oder einer Behinderteneinrichtung. Im Anschluss zeigten sich die Neuntklässler bei der Reflexion äußerst beeindruckt von den Menschen, die in den Einrichtungen arbeiten. Desweitern gab es Module zu "Leben im Alter" und "Leben mit Demenz" sowie ein Gespräch mit der Obdachlosenhilfe des Jakobushauses in Balingen. Zwei Wohnungslose, die vom Jakobushaus betreut werden, schilderten ihre Situation der Klasse sehr offen. Ein wohl gemeinter Rat von ihnen lautete: "Lasst die Finger von Alkohol und Drogen! Macht was aus eurem Leben!"Auch die Zehntklässler setzten sich mit den Themen mentalen Gesundheit, Prävention, Stress, Sucht mit Manuela Hovarth-Bock von der AOK Gesundheitskasse und der Referentin Annika Fischer auseinander. Annika Fischer absolvierte ihr theoretisches Studium in der Fachrichtung "psychisch kranke und suchtkranke Menschen", der Maßregelvollzug (psychisch kranke Rechtsbrecher) war in den Praxisphasen ihre Haupteinsatzstelle. Von dort brachte sie auch einen ihrer Schützlinge mit, der den Schüler*innen Rede und Antwort stand. Als externen Lernort besuchten die 10er den Hochseilgarten in Bitz mit den beiden Schulsozialarbeiterinnen und dem Haus Nazareth. Während die Kursstufe 2 auf ihrer Studienfahrt Berlin erkundete, versuchte sich die Kursstufe 1 in stilistisch gutem Deutsch und im Umgang mit komplexen Texten weiterzuentwickeln. Eine Wanderung im Sinne eines Outdoorklassenzimmers mit Stationen zu Konzentrationsübungen und Mnemotechniken rundeten das Programm ab.